Was für ein Event: Das MobiLab - Tinyhaus des KIT/ITAS zu Gast im Waldstadt-Zentrum. Vier ereignisreiche, vielfältige, bewegende, mit Informationen zum Thema Klimaschutz, Energie und nachhaltige Lebensgestaltung gespickte Tage. Eingeladen hatten der Bürgerverein Waldstadt und das ARTelier Waldstadt, die Themen wurden gestaltet von WissenschaftlerInnen des KAT - Karlsruher Transformationszentrum für Nachhaltigkeit und Kulturwandel, Monika Seelmann, Mitglied im Vorstand für Umwelt, Natur & Gesundheit, KunstTherapeutin & Klimacoach und einigen anderen engagierten AkteurInnen.
Zu Beginn gestalteten SchülerInnen der Ernst-Reuter-Schule nach einem Jahr Projektbeteiligung bei „Tears of the TREES of Hope“ ihre Abschlussarbeit: aus Recycling-Material mit persönlichen Hoffnungsbäumen symbolisch einen Zukunftswald „pflanzen“. Diese Arbeit ist auf mehrteiligen Kartonteilen als Tryptochon angelegt, geht diese Woche zum Schulfest und wird seitlich weiter ergänzt. Damit die Zukunft Wälder hat.
Der zweite Tag war dem Thema Energie gewidmet: vielfältige Dämmmaterialien zur Energieeinsparung wurden vorgestellt, eine Mitarbeiterin vom KEK, Karlsruher Energie- und Klimaschutzagentur, informierte und beriet über Photovoltaikanlagen speziell in Bezug zur Waldstadt, das Forschungsprojekt zu Balkonmodulen stellte seine Arbeit vor: wie geht das, auf dem eigenen Balkon Strom zu erzeugen. Überraschend war, dass dies auch in der Umgebung von Bäumen möglich ist, der Balkon muss nicht unbedingt sonnenbestrahlt sein, genügend Licht ist ausreichend. Eine spannende Sache. Weiterhin: zum Beruf der Solarteure. Das Unternehmen „fokus.energie“gewährte spannende Einblick in sein vielfältiges Programm, hier auch: Klimaschutz zum Beruf machen.
Am dritten Tag ging es speziell rund ums Klima. „Wald.Stadt.Klima -AktionsRaum für achtsame & nachhaltige Lebensgestaltung“, ein Projekt des Bürgervereins, möchte die Möglichkeit der Vernetzung unterschiedlichster AkteurInnen bieten. Es versteht sich als Brücke zwischen z.B. der Forschung von WissenschaftlerInnen des KAT und der Einbindung dieser Forschungsergebnisse in den gelebten Alltag. Hier setzen z.B. die Selbstexperimente zur CO2-Einsparung an: vegetarische, vegane Ernährung, saisonale und regionale Produkte, wenig Verpackung, nachhaltige Mobilität, Energieeinsparung u.a. Das vorgestellte Klima-Puzzle, ein wissenschaftlich fundiertes Interaktionsspiel, macht für den Laien Klimawandel und Klimawandelfolgen verstehbar. Am Klimapuzzle und Folgeveranstaltung können Sie teilnehmen am 9. + 16.7. siehe Anzeige. Ein Büchertisch mit außergewöhnlicher Literatur und einer ganzheitlichen Sicht auf das Thema rundeten diesen Tag ab, gefüllt mit vielen bewegenden Begegnungen und Gesprächen. Die Erderwärmung lässt wenige kalt. Literatur-Tipp: Echter Wohlstand (Vivian Dittmar), eine erkenntnisreiche neue Sicht.
Der Sonntag, letzter Tag, war gemütlich: Überraschungsmatinee samt Rickscha mit Obst und gekühlten Getränken. Mit der Rickscha kann man Menschen, die nicht mehr so gehfit sind, mit dem Fahrrad spazieren fahren. Wir durften dies auch gleich ausprobieren. Der Bürgerverein mit dem Quartiersprojekt Waldstadt sind dabei, die Möglichkeiten für den Betrieb in der Waldstadt zu erwägen. Weiterhin gab es noch einige vertiefende Gespräche zu den Themen der Tage. Urban Gardening entwickelt sich gerade vom trendigen „Ein-bisschen-Gärtnern“ zu einer ernst zu nehmenden Bewegung: im Bewusstwerden, dass auch Nahrungsmittel ein begrenztes Gut sein können, über die Erfahrung der zunehmenden Verteuerung, entwickelt es sich zurück zu seinen Wurzeln, urbanen Raum nutzbar zu machen für eine teilweise Selbstversorgung. Was konstant bleibt, ist die Bedeutung für wohlwollendes gemeinschaftsbildendes Miteinander, das mehr denn je gefragt ist, um fürsorglich füreinander durch diese Zeiten zu kommen. Hierfür dient auch unser Kauz-Gärtchen mit dem neuen „Schwätzbänkle“, das gastfreundschaftlich einlädt, einander zuzuhören.
Nach so reicher Erfahrung sind wir zunächst einmal dankbar für alle und alles, die zum Gelingen dieses außergewöhnlichen Events beigetragen haben. Und wir alle sind überzeugt, dass wir uns im MobiLab in der Waldstadt wiedersehen werden, alle getragen vom Geist, „auch, wenn morgen die Welt unterginge, heute noch ein Apfelbäumchen zu pflanzen“.
Vielleicht interessiert Sie das eine oder andere Thema? Wir würden uns sehr darüber freuen und laden Sie herzlich ein, mit Ihren Anliegen auf uns zu zu kommen. Gerne vermitteln wir auch bei speziellen Fragen an die jeweiligen ExpertInnen.
Monika Seelmann, Mitglied im Vorstand Bürgerverein Waldstadt, Umwelt, Natur&Gesundheit
monika.seelmann@web.de, M: 0049 177 8680 515